Der Tegeler fühlt sich allen anderen Menschenrassen überlegen. Selbstgefällig betrachtet er sein unsterbliches Lebenswerk - eine wie mit dem Lineal geschnittene Hecke. Ist sie nicht anbetungswürdig?
Mit selbstgefälligem Tegeler Überheblichkeitsschritt drängt sich der Tegeler zwischen anderen Menschen hindurch. Es kommt ihm nicht in den Sinn, daß er ein Hindernis sein könnte; vielmehr erwartet er Anbetung und Unterwerfung.
Der Tegeler steht gern im Weg! Er liebt Baumärkte, Gartencenter und sein Reichelt. Seine eigentliche Domäne sind der Streit und die Reklamation. Auf diesen Gebieten ist er unschlagbar.
Der Tegeler ist sehr zufrieden mit sich selbst. Er vermeint, ihm gebühre der Dank der Welt.
Doch die Welt ist grausam. Nicht genug damit, daß sie den Tegeler nicht beachtet, räumt sie ihm nicht einmal ein unumschränktes Vorfahrtsrecht ein!
Das verbittert den Tegeler.
Der Tegeler kennt nur zwei Gemütszustände:
1. Ich bin im Recht
2. Man tut mir Unrecht
Jahrzehnte der kränkenden Verkennung haben sich tief in sein Gesicht eingegraben und seinen Mundwinkeln einen verbitterten Zug verliehen. Waschechten Tegelern ist dieser Mund sogar angeboren.
Der Tegeler wird lediglich von einer einzigen anderen Spezies übertroffen
Mit Grüßen aus Tegel
HOLGER